„Mars“

Die Farbe des Mars ist Interpretationssache.

Wie es auf dem Mars tatsächlich aussieht,
darüber geben selbst die kürzlich geschossenen Fotos
der Mars Exploration Rovers (1) Spirit und Opportunity
nicht sicher Auskunft. Um die Farbe auf der Marsoberfläche
abzubilden, sind die Rover auf einen Farbkodierschlüssel
angewiesen, den die Entwickler fernab auf der Erde
austüfteln mussten.
Das größte Problem dabei ist, das Rot exakt zu interpretieren.
Die Panoramakameras von  Spirit und Opportunity können nicht wie herkömmliche Digitalkameras „objektive Bilder“ liefern, sondern nur abschätzen, was das menschliche Auge sehen würde.
Wissenschaftler (US) neigen nach einem Bericht der
Seattle Times dazu, den Infrarotfilter der Panoramakamera zu verwenden,
der den Mars in einem etwas anderen Rot erscheinen lässt,
als ihn Menschen sehen würden.
Auch die europäische Raumfahrtagentur ESA (2)
befasst sich im Zuge ihres Marsprogrammes mit dem
Thema Farbinterpretation auf dem Mars.

Pressetext:
Der heute in Berlin lebende Maler Nicolas Freitag entnimmt Medien,
Internet und Werbung bekannte, populäre bis triviale Bilder,
um sie künstlerisch zu sezieren und Kunst zum analytischen
Klärungsvorgang über das problematische Verhältnis von Wirklichkeit,
Abbild und Bild zu nutzen.
Die Exponate dieser Ausstellung gruppieren sich um Gestein vom Mars,
das der Künstler im Jahr 2000 von einem Mitarbeiter der ESA
(European Space Association) zur Verfügung gestellt bekam.
Das gab den Anlass, verfügbare Bilder vom „Roten Planet“ zu sammeln,
die er in die Ebene der autonomen Kunst überführt.
Nicolas Freitag untersucht in seinen Digitalfotos,
Malereien, Objekten und Textfragmenten verbreitete
Klischees und simulierte Vorstellungen, zwingt uns damit zum Nachdenken über unseren kulturellen Umgang mit Bildern.
Jens Martin Neumann (Kunsthistoriker)

Marsoberfläche